Einführung in die molekulare Allergologie: Proteinfamilien, Datenbanken und potenzieller Nutzen. In Molekulare Allergiediagnostik. (Book Chapter)

September 15, 2015 By:
  • Kleine-Tebbe J
  • Ollert M
  • Radauer C
  • Jakob T.

Die Fortschritte der modernen Allergenforschung haben unser aktuelles Allergieverständnis verändert, insbesondere in Hinblick auf Reaktionen und Erkrankungen, die durch Immunogloublin E (IgE) vermittelt werden. Die bisherige, vorwiegend biologische Zuordnung der Allergenquellen – Pollen, Milben, Tierepithelien, Schimmelpilzsporen, Nahrungsmittel oder Insektengifte – wird zunehmend durch eine molekulare Betrachtung der einzelnen Allergene, ihrer molekularen Strukturen und ihrer Zugehörigkeit zu Proteinfamilien ergänzt. Die molekulare Allergologie ermöglicht eine empfindlichere und präzisere allergologische Diagnostik und erfasst individuelle Sensibilisierungsmuster. Dadurch können Kreuzsensibilisierungen, Markersensibilisierungen und prognostisch wichtige Sensibilisierungen gegen Risikoallergene im Detail betrachtet werden.
In diesem Kapitel werden zunächst die Nomenklatur der Soforttypallergene und die Systematik der molekularen Allergologie vorgestellt. Die Prinzipien der Proteinverwandtschaft und der Nutzen verfügbarer Allergendatenbanken werden erörtert, der Einsatz dieser Methoden in der molekularen Epidemiologie und der Allergiediagnostik skizziert und schließlich der Mehrwert und die Interpretationsgrenzen der molekularen Allergologie betrachtet. Die molekulare Allergologie hat dem gesamten Fach bereits wichtige Impulse geben und wird auch in Zukunft die Diagnostik allergischer, IgE-vermittelter Reaktionen und Erkrankungen nachhaltig beeinflussen.

2015 Sep. Kleine-Tebbe J and Jakob T, eds. Berlin Heidelberg: Springer, 2015. p.1-12. ISBN 978-3-662-45220-2.
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