[Current meniscus treatment].
Das vorliegende Themenheft diskutiert verschiedene Aspekte zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie von Meniskuspathologien. Die Behandlung von traumatischen Meniskusrissen und degenerativen Meniskusläsionen stellt nicht nur eine der häufigsten Therapien in der Orthopädie und Unfallchirurgie dar, sondern wurde in den vergangenen Jahren auch sehr kontrovers diskutiert. Die Ära der Meniskusresektion bzw. Teilresektion als alleinige Behandlungsoption zählt zur Vergangenheit. Während der Meniskus früher als Appendix des Kniegelenkes gewertet wurde, ist seine protektive Funktion für das Kniegelenk heute unumstritten [5, 10]. Zusammenhänge zwischen Meniskusläsionen und der Arthroseentstehung werden ausführlich in dieser Ausgabe von Goebel et al. diskutiert [7]. Die enge Beziehung zwischen der Meniskusläsion und der Arthrosegenese basieren auf biomechanischen, neuromuskulären und molekularen Mechanismen. Biomechanische Arbeiten zeigten, dass der mediale und laterale Meniskus mindestens 50 % der Lastübertragung im Kniegelenk übernehmen [1]. Die Entfernung des Meniskus bewirkt eine erhöhte Belastung des femorotibialen Knorpels. Die neuromuskuläre Aktivierung der Quadrizepsmuskulatur reduziert sich nach partieller Meniskusresektion [4]. Bisher bleibt ungeklärt, ob diese neuromuskulären Veränderungen durch die partielle Meniskusresektion bedingt sind oder ob sich das Gelenk zum Zeitpunkt der Operation bereits in einem präarthrotischen Zustand befindet. Während Meniskusläsionen einerseits primär eine arthrosefördernde Kaskade der Arthrosegenese auszulösen scheinen, stellen sie andererseits durch bereits bestehende Knorpelschäden eine sekundäre Pathologie dar [6].